Kommentare zu: Ex-Ministerin macht auf Ex-Bundespräsident https://www.spiegelkritik.de/2015/11/19/ex-ministerin-macht-auf-ex-bundespraesident/ Notizen zum deutschen Journalismus Tue, 19 Jul 2016 16:23:24 +0000 hourly 1 https://wordpress.org/?v=6.4.3 Von: Wolfgang Hoffmann https://www.spiegelkritik.de/2015/11/19/ex-ministerin-macht-auf-ex-bundespraesident/comment-page-1/#comment-488267 Tue, 24 Nov 2015 03:27:18 +0000 http://spiegelkritik.de/?p=2147#comment-488267 Schade! Das hätte ich aber auch gern erlebt, denn Irmgard S. ist bekanntlich noch immer ein hammerhartes Kaliber – nun verkleidet im sanften spät-lieberalen gelben Overall der Barmhaerzigkeit.

“Es ist bedauerlich, dass es mir nicht vergönnt war, mit Frau Schwätzer diesen Strauß vor dem Deutschen Presserat auszufechten, denn sie hat auf totalitäre Art in die redaktionelle Arbeit eines Presseorgans eingegriffen, hat einen Kommentar unterdrückt, also gegen die Meinungsfreiheit verstoßen (Grundgesetz Artikel 5, Absatz 1, Satz 1), und einen Chefredakteur erpresst. Dass dieser sich erpressen ließ, entspricht einer tragischen Tradition selbst rechtgläubiger Christen in Deutschland.”
(Zitat: Uwe Siemon-Netto)

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Von: SpKr https://www.spiegelkritik.de/2015/11/19/ex-ministerin-macht-auf-ex-bundespraesident/comment-page-1/#comment-488010 Sun, 22 Nov 2015 19:05:38 +0000 http://spiegelkritik.de/?p=2147#comment-488010 Als Antwort auf mort76.

@mort76
Zunächst: wir haben den Kommentar freigeschaltet, obwohl Sie eine falsche E-Mail-Adresse angegeben haben. Weil wir ähnliche Argumentationen an anderer Stelle im Netz auch schon hatten, sei darauf kurz eingegangen:

a) Um die Qualität eines Beitrags muss sich eine Redaktion VOR Veröffentlichung Gedanken machen. Wenn man nach Veröffentlichung zu neuen Erkenntnissen kommt, dann müssen diese eben dargelegt werden. Zu sagen: “Wir haben es uns gerade mal anders überlegt und stampfen alles ein, was wir bisher von uns gegeben haben” zeugt nicht gerade von publizistischer Verantwortung.

b) Es ist kein Eingriff in die Meinungs- oder Pressefreiheit, wenn eine Redaktion einen Beitrag nicht annimmt oder nur unter Auflagen veröffentlichen will. Verleger sollten auf das Publizieren von Unsinn geradezu verzichten. Kritik im vorliegenden Fall ist aber doch gerade, dass die Redaktion nicht aus freien Stücken gehandelt hat.

c) Wenn ein Zuschuss an ein Medium mit Auflagen verbunden ist, müssen diese benannt werden. (Und dann wäre zu prüfen, ob unter diesen Umständen Journalismus überhaupt möglich ist.) Aber natürlich gibt es keine Vorgabe der EKD, dass sie nicht kritisiert werden dürfte – diese Blöße wird sich eine Synode natürlich nicht geben. Und genau deshalb sind subtile Einflussnahmen eben inakzeptabel.

d) Dass irgendein “Kerl” vor Ihrer Haustür, aber nicht auf Ihrem Privatgrund pöbeln dürfte, verwundert angesichts der Tatsache, dass Sie gerade vermummt in einen fremden Vorgarten pinkeln.
Das “Hausrecht” greift bei Kommentaren wir Ihrem – wir hätten ihn einfach offline lassen können. Und natürlich gehört genau dieses wieder zu den redaktionellen Aufgaben: auszuwählen, ggf. Rückfragen zu stellen, zu überprüfen, zu kürzen (Leserbriefe) – eben damit insgesamt ein interessantes Angebot entsteht.
Darum – letztmalig – ging es aber im Fall Idea nicht.

e) Was die Qualität des Beitrags selbst betrifft: könnte irgendwer mal darlegen, was genau man dem Text vorwerfen kann, dass er nicht hätte publiziert werden dürfen? (Also es geht nicht darum, ob er Ihnen gefällt – das spielt keine Rolle -, sondern es geht nur darum, was objektive Ausschlusskriterien für eine Publikation sein sollen. Zu dieser Frage vernehmen wir bislang nur viel Schaum. Und das ist besonders gefährlich: Wenn schlicht die Meinungsmehrheit oder auch nur Meinungsmacht entscheidet, was gerade gesagt werden darf und was nicht.)

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Von: mort76 https://www.spiegelkritik.de/2015/11/19/ex-ministerin-macht-auf-ex-bundespraesident/comment-page-1/#comment-487950 Sun, 22 Nov 2015 11:35:01 +0000 http://spiegelkritik.de/?p=2147#comment-487950 SpKr,
wenn es darum geht, WARUM ein Artikel gelöscht wird, so ist “die Qualität des Beitrags” nicht nur ein Thema, sondern DAS wichtige Thema überhaupt: wenn ein Artikel schlecht und aufhetzend ist, so ist es kein Eingriff in die Pressefreiheit, ihn zu löschen, sondern eine Ausübung des Hausrechts.

Wenn jemand in meinem Haus einen derartigen Unsinn vom Stapel läßt, wie er in diesem Artikel steht, so fliegt derjenige hochkant raus, und das wäre dann AUCH kein Eingriff in die Meinungsfreiheit, sondern die Ausübung MEINES Hausrechts.

Vor meiner Tür dürfte der Kerl dann rumstehen und stänkern, aber die Meinungsfreiheit ermächtigt ihn nicht dazu, das auf meinem Privatgrund zu tun!

Es gibt kein Recht darauf, daß jeder Verleger jeden Unsinn publizieren muß, den irgendwer anderes absondert, und auch die Frage, ob man eine Publikation, in der verhetzendes Material veröffentlicht wird, überhaupt mit 130.000 Euro unterstützen will, ist durchaus berechtigt…sowas fällt ja auch auf die EKD zurück.

Und wer eine derart hohe Summe annimmt, geht damit natürlich auch eine Verbindlichkeit ein- ich würde auch niemandem einen sechsstelligen Betrag geben, der mir hinterher dann ans Bein pinkelt…das ist nunmal der Nachteil, wenn man sich sponsern lassen will.

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Von: SpKr https://www.spiegelkritik.de/2015/11/19/ex-ministerin-macht-auf-ex-bundespraesident/comment-page-1/#comment-487858 Sat, 21 Nov 2015 14:42:45 +0000 http://spiegelkritik.de/?p=2147#comment-487858 Als Antwort auf thiku.

Nochmal: Die Qualität des Beitrags von Siemon-Netto ist hier nicht das Thema. Er ist erst zwei Tage nach Veröffentlichung aus dem Angebot genommen worden – und eben wohl wegen des Drucks einer mächtigen Institution.
Mit dem Vorwurf der Volksverhetzung sollte man vorsichtig sein, nicht nur, weil man damit zwangsläufig unterstellt, es gebe ein dummes Volk, das Argumente nicht selbst prüfen kann (wie man selbst es natürlich vermag).

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Von: thiku https://www.spiegelkritik.de/2015/11/19/ex-ministerin-macht-auf-ex-bundespraesident/comment-page-1/#comment-487845 Sat, 21 Nov 2015 09:52:10 +0000 http://spiegelkritik.de/?p=2147#comment-487845 Es war wohl weniger die Kritik an der Synode, weshalb man diesen Kommentar nicht haben wollte, sondern die unverhohlen rechtsextreme Diktion an der Grenze zur Volksverhetzung.

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Von: SpKr https://www.spiegelkritik.de/2015/11/19/ex-ministerin-macht-auf-ex-bundespraesident/comment-page-1/#comment-487805 Fri, 20 Nov 2015 15:52:42 +0000 http://spiegelkritik.de/?p=2147#comment-487805 An “Hirtenherr” und andere, bevor sie wieder “Zensur” brüllen: wir schalten Kommentare ohne korrekte E-Mail-Adresse nur frei, wenn sich aus dem Inhalt die Notwendigkeit einer anonymen Kommentierung ergibt. Das ist aber bei Predigten und anderen Welterklärungsversuchen nicht der Fall.

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Von: Humanist https://www.spiegelkritik.de/2015/11/19/ex-ministerin-macht-auf-ex-bundespraesident/comment-page-1/#comment-487801 Fri, 20 Nov 2015 13:50:25 +0000 http://spiegelkritik.de/?p=2147#comment-487801 Ja, für Meinungsfreiheit unter allen Umständen! Da waren “wir” uns doch nach dem Attentat auf Charlie Hebdo im Januar noch alle einig oder?

Sehr gute Provokation von Posener:

Zweite Lüge: Der Dschihadismus hat nichts mit dem Islam zu tun.
Diese Lüge wird wie eine Mantra heruntergebetet. Das macht sie nur schlimmer. Ganze Bibliotheken sind gefüllt mit Abhandlungen über den Zusammenhang zwischen christlichem Antijudaismus und mörderischem Antisemitismus, über den Zusammenhang zwischen christlichem Fundamentalismus und Hexenwahn, über die üblen Folgen des christlichen Paternalismus und christlicher Homophobie, über die Rechtfertigung von Kolonialismus, Sklaverei und Völkermord durch christliche Ideologen und Kirchen. Aber über den Zusammenhang von Islam und Terror soll man nicht reden?

http://hpd.de/artikel/12446

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Von: Timo Rieg https://www.spiegelkritik.de/2015/11/19/ex-ministerin-macht-auf-ex-bundespraesident/comment-page-1/#comment-487799 Fri, 20 Nov 2015 13:35:59 +0000 http://spiegelkritik.de/?p=2147#comment-487799 Als Antwort auf ralf spörkel.

Damit stellen Sie das gesamte journalistische System infrage! Es geht nicht darum, ob Ihnen oder uns der Siemon-Netto-Kommentar gefallen hat, ob er wichtig war oder sonstwas. Es geht allein darum, dass eine mächtige Institution in die Redaktionsautonomie eingegriffen hat. Dazu braucht es übrigens auch keine besonderen, hier ohnehin nie beweisbaren Drohungen: EKD-Leute hätten sich öffentlich dazu äußern können und müssen – aber jedes Hintergrundgespräch ist an dieser Stelle inakzeptabel.
Und es muss auch nicht jede Medienkritik gleich einen Skandal enthüllen, manchmal macht Journalismus auch zwei Stufen darunter Sinn. Kirchenvertreter kontrollieren (und prägen) u.a. den gesamten öffentlich-rechtlichen wie privaten Rundfunk in Deutschland mit. Da sollte es für Medienjournalisten schon höchst interessant sein, welches Verständnis von unabhängigem Journalismus solch eine Institution pflegt.

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Von: ralf spörkel https://www.spiegelkritik.de/2015/11/19/ex-ministerin-macht-auf-ex-bundespraesident/comment-page-1/#comment-487796 Fri, 20 Nov 2015 11:37:23 +0000 http://spiegelkritik.de/?p=2147#comment-487796 Nachdem ich nun den Artikel gelesen habe, wundere ich mich eher, dass der jemals von einer ernst zu nehmenden Nachrichtenagentur weiter gegeben werden konnte. Hieraus einen “Skandal” ableiten zu wollen, geht an der Realität ja wohl meilenweit vorbei.

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Von: Klaus https://www.spiegelkritik.de/2015/11/19/ex-ministerin-macht-auf-ex-bundespraesident/comment-page-1/#comment-487791 Fri, 20 Nov 2015 10:53:30 +0000 http://spiegelkritik.de/?p=2147#comment-487791 “die jährlichen EKD-Subventionen von 130.000 an idea ”
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Mehr Info braucht’s gar nicht.

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