Archiv für den Tag: 8. März 2007

SPIEGEL-Recherchen zum Reichstagsbrand: Kritiker verstummen nicht

Ein Gastbeitrag von Hersch Fischler

Redaktionelle Vorbemerkung: 74 Jahre ist es her, dass der Reichstag in Flammen aufging. Doch um die Brandstifter wird bis heute gestritten. Eine wichtige Rolle nimmt dabei der SPIEGEL ein, der u.a. in einer zentralen Serie 1959/1960 nach einem Manuskript von Fritz Tobias darlegte, dass es nur einen einzigen Täter gegeben haben könne: den zum Tode verurteilten Marinus van der Lubbe.
Der Historikerstreit an sich ist für Spiegelkritik natürlich uninteressant. Doch die Frage, wie der SPIEGEL mit den zur Verfügung stehenden Quellen umgeht, gehört hier her.

Zuletzt hatte sich SPIEGEL-Redakteur Klaus Wiegrefe 2001 mit dem Reichstagsbrand und seiner Aufarbeitung im SPIEGEL beschäftigt – und fand die alte Tobias-These von der Alleintäterschaft bestätigt. Kritiker sahen damals ihre Positionen nur unzureichend berücksichtigt. Ein aktueller Rechtsstreit (OLG Verhandlung war am Dienstag) lässt erneut aufhorchen, wie der SPIEGEL mit Fragen zu seinen Reichstagsbrand-Recherchen umgeht.

Heute dazu ein stark gekürzter Auszug des Beitrags von Hersch Fischler in dem von Dieter Deiseroth (Richter am Bundesverwaltungsgericht) herausgegebenen Sammelband “Der Reichstagsbrand und der Prozess vor dem Reichsgericht”(Tischler Verlag Berlin, 2006) (Fußnoten sind in der laufenden Numerierung übernommen):
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